HEV Fehler

  • Gerade hat es mich erwischt, HEV Fehler, das Cockpit blinkte und die Warnleuchten ging an, war gerade 1 km unterwegs. Handbuch durchgelesen und noch bis zur Werkstadt gefahren. Jetzt steht er da - bin Mal gespannt was er hat der kleine (25000 km) Fuhr aber noch normal (laden/entladen) :(

  • Ich erwecke diesen Thread mal wieder zum leben, da die Überschrift allgemein gehalten ist und sich hier eh nichts mehr getan hat.


    Ich hatte die letzten Wochen ein kurioses Erlebnis mit meinem HEV, das ich Euch nicht vorenthalten möchte:
    Kurz nach einer Betankung verhielt sich die HEV-Steuerung plötzlich sehr ungewöhnlich. Zunächst machte sich das bemerkbar, da er den Verbrennungsmotor häufiger als sonst nutzte. Zuerst dachte ich, es könnte an den veränderten Außentemperaturen liegen, jedoch zeigte sich dieses Verhalten in jedem Temperaturbereich, auch egal ob der Motor noch kalt oder schon auf Betriebstemperatur war. Schon bei leichtestem Anfahren, das Gaspedal nicht mal richtig gestreichelt und keinem Balken in der Leistungsanzeige im Kombiinstrument, sprang immer sofort der Verbrenner mit an. Auch unabhängig von der Topographie, also ob es eben war oder sogar bergab ging.


    Mein zweiter Gedanke war in Richtung minderwertiger Kraftstoff. Ich hatte zuvor extrem günstig an einer No-Name-Tankstelle nahe meiner Arbeitsstelle getankt und kurz danach fing dieses merkwürdige Verhalten des HEV an. Nachdem ich allerdings gut zwei Wochen und knapp 1.000 Kilometer später teuer bei Aral tankte, änderte sich an dem Verhalten nichts. Auch eine zweite teure Aral-Tankfüllung brachte keine Änderung.


    In der Zwischenzeit fiel mir ein weiteres ungewöhnliches Verhalten auf: der Verbrenner lud während der Fahrt die Hochvoltbatterie zeitweise bis weit ins obere Drittel, ein Ladezustand den ich sonst nur bei Talfahrten durch Rekuperation erreichen konnte. Dann konnte man ganz normal wieder rein elektrisch fahren. Umgekehrt ging der Verbrenner dann aber auch zeitweise viel zu früh wieder an, wenn die Batterieladung gerade einmal die Hälfte des mittleren Drittels erreicht hatte oder ging dort in die andere Richtung (beim laden) schon wieder viel zu früh aus. Zwei Mal entlud sich die Hochvoltbatterie sogar bis auf nur noch zwei Striche im untersten Drittel, bei ganz normaler und gemütlicher Landstraßen-Fahrt.


    Dieses gesamte Verhalten hat mich auf eine Störung/einen Fehler des Hybrid-Steuergerätes gebracht (deswegen passt die Überschrift auch ganz gut). Solch eine Fehlfunktion ist (für mich) nichts Außergewöhnliches, das kann immer mal vorkommen. An der Arbeit rüstet man ein Fahrzeug dann mal komplett ab, trennt also alle Systeme über den Batteriehauptschalter von der Stromversorgung. Nur wo kann man das beim IONIQ HEV tun? Eine 12V-Batterie hat er nicht mehr und das hat mich etwas rätseln lassen.
    Ich kann nun (leider) keine Lösung präsentieren, denn die hat der IONIQ schon selber gebracht. Bevor ich überhaupt lange darüber nachdenken konnte, wie ich meinen IONIQ auch mal "abrüsten" (Bahn-Jargon) kann, hat er das schon von ganz alleine getan. Abends auf dem eigenen Grundstück abgestellt und am nächsten Morgen ging nichts mehr. Ich hatte am Abend nicht abgeschlossen, dadurch kam ich ohne Notentriegelung ins Auto. Die Bordnetzversorgung war im wahrsten Sinne zusammengebrochen. Ganz ohne das irgendwelche Verbraucher die Batterie hätten leer ziehen können. Ich vermute, das sich das HEV-Steuergerät durch einen Fehler nicht mehr schlafen gelegt hat und dadurch letztlich die Bordnetz-Batterie (im Hochvoltblock) leergezogen hat.


    Glücklich über den vorhandenen Starthilfe-Knopf (Batterie-Reset) unter dem Lenkrad, konnte ich den IONIQ wieder starten. Anfänglich lief der Verbrenner mal ganz kurz mit viel zu niedriger Drehzahl und wollte wohl wieder gerne ausgehen, aber ein kleiner Tritt mit dem Gaspedal lies ihn dann normal laufen.
    Nach der anschließenden Einkaufstour, bei der das HEV-System noch irgendwie den Eindruck machte, als wisse es nicht so recht wie der Ladezustand der Hochvoltbatterie ist und dementsprechend merkwürdige Schaltungen des Verbrenners (an und aus) bewirkte, läuft der IONIQ nun seit zwei Wochen wieder völlig problemlos und unauffällig.

    Mein Fuhrpark:
    Privat: Ford Focus Turnier Titanium X (MY 2021)

    nicht mehr: Hyundai IONIQ Hybrid Premium (MY 2018) in Marina Blue Metallic

    Beruflich: Bombardier TRAXX, Bombardier Talent, Stadler FLIRT³

  • Kuriositäten, die ich mal in der Werkstatt auslesen hätte lassen.
    Aber: Kofferraum auf, rechts hinter der Verkleidung, voilà, eine 12volt Batterie. ;)
    Du startest mit dieser, und diese war auch leer, der große Akku ist von dieser getrennt und dient nur zum Fahren. Zum Anlassen brauchst du die 12Volt.

  • Bei den neueren HEV-Modellen gibt es die 12V Batterie nicht mehr im Kofferraum. Die ist dort integriert in die Hochvoltbatterie unterm Rücksitz.


    Dafür haben die einen Notstartknopf, den es bei den alten Modellen noch nicht gibt.

    - fahre seit 13.12.16 einen Ioniq Hybrid Premium (Polar White) -

  • Okay, das wusste ich jetzt nicht so genau.
    Trotzdem würde ich nicht wochenlang mit diesem Fehler weiter fahren auf gut Glück.
    Wenn es dadurch den Akku zerstört, was nachweislich im System gespeichert wird und zu einem Garantiefall kommt, biste der Pechvogel.

  • Hallo Torsten @Toasty,
    Du meinst sicher richtig, dass bei unseren Hybriden mit der 12 V Batterie oder dem 12 V – Block an der Fahrbatterie das System des IONIQ gestartet (hochgefahren) wird. Der Verbrenner wird erst nach dem das System läuft (grünes Auto Symbol), auf Anforderung mithilfe des Startergenerators angelassen. Der ist im Kaltwasserkreislauf gekühlt und hängt mit fetten orangefarbenen Kabeln an der Hochvoltbatterie. Er dreht sich immer, wenn auch die Kurbelwelle sich dreht. Reißt den Benziner an oder lädt die Fahrbatterie. Also es gibt keinen Anlasser mit ein- und ausrückendendem Ritzel, welches in einen Zahnkranz der Schwungscheibe eingreifen würde. Bitte die Worte „hochfahren, starten und anlassen“ im Zusammenhang verwenden.
    Mit freundlichen Grüßen
    Steffen

  • Ich kenne es von unserem aus zwei Fällen, wo die 12V Batterie leer war, einmal Kofferraumdeckel nur aufgelegt über Nacht (damals beim Scheibentönen) und einmal Navi nicht runter gefahren und frühs leer. Starten ging beide male nicht mehr.
    Nach Überbrückung Auto sofort angesprungen und nach ein paar Sekunden aus, weil der Hochvoltakku noch voll war.
    Demzufolge wird unserer zumindest mit dem 12V gestartet, der nur dafür zuständig ist. Der ist leer, geht nix an dem Auto, manuell aufschließen und über die zwei Pole vorne fremdstarten.

  • Mal aus der Sicht eines Ex-Priusfahrers: der 12V-Hilfsakku "startet" nichts, sondern dient beim Betätigen des Startknopfes lediglich zum Hochfahren der Elektronik. Ab da übernimmt dann der HV-Akku und startet u.a. den Verbrenner.


    Beim Prius war/ist der Hilfsakku übrigens eine typische Fehlerquelle. Schwächelt er, verursacht er allerlei merkwürdige Erscheinungen, u.a. seltsames Verhalten des Antriebsstranges, unsinnige Fehlermeldungen (bei meinem wars "Getriebesteuerung defekt") und allerlei andere Wunderlichkeiten, die Neulinge erstmal erschrecken, bei den Priusfreunden aber sofort mit "12V-Akku platt?!" beantwortet werden. Und zu 98% sind die Fehler nach dem Tausch verschwunden.


    Timo

    IONIQ HEV Style in Aurorasilber und 17", EZ 02/2018