Wieso Batteriekapazität und Verbrauch in kw/h ?

  • Hallo @TorstenW,
    ja ich weis, Handytippen. Aber die mit dem Verbrenner vergleichbare (l/h) Momentanverbrauchseinheit im Stand wäre kWh/h. Wenn jetzt einer h rauskürzt zu kW, kommen wir in Teufels Küche. Von den von Dir gut errechneten 60kWh werden dann ca. 40kWh „Verlustenergie“ (die geht leider nicht verloren) zum Heizen der Umgebungsluft eingebracht. Man redet immer nur vom Treibhausgas CO2 und vergisst die bei jeder Verbrennung an die Atmosphäre abgegebene Wärmeenergie. Die in Deinem Beispiel verbleibenden 20kWh/100km Nutzenergie zur Fortbewegung sind ein guter Wert für einen SUV (pfui, jetzt muss ich die Tastatur abspülen).
    Grüße Steffen

  • Moin,


    Liter/h ist kwh/h >>>kW Das ist richtig. Der Motor (egal welcher) nimmt im Leerlauf x kW auf, passt also. In einem bestimmten Zeitraum braucht er also x Liter.


    Also nix mit Teufels Küche!


    Grüße
    Torsten

  • Hallo Torsten @TorstenW,


    das mit der Küche des Teufels ist noch nicht ganz ausgestanden. Es springt einem ins Auge, dass man die Stunde oben und unten gegeneinander kürzen könnte. Aber man verletzt dabei vielleicht irgendwelche mathematischen oder physikalischen Gesetze. Oder man darf mit Maßeinheiten nicht so brutal rumrechnen. Denn mit der Aussage: „Der Motor … nimmt im Leerlauf x kW auf…“ begibt man sich auf dünnes Eis. Wenn ein PKW beispielsweise 200kW Leistung „hat“, bezahlt der Besitzer zwar danach ne ganze Menge Versicherung. Aber wenn er im Standgas vor der Ampel steht hat er überhaupt nichts und nimmt auch nichts auf. Richtig ist: In dem PKW ist ein Motor verbaut, der die Leistungsfähigkeit besitzt, die Leistung von 200kW aufzubringen, zu entwickeln, wenn es nötig sein sollte. In Stadt fährt der fetteste Lambi auch nur mit ca. 5kW rum. Aber auf der Autobahn dreht er dann bei Vollgas, wenn alles gut aufeinander abgestimmt ist, hoch bis kurz bevor die Kennlinie wieder absingt, sodass sich das Gleichgewicht zwischen innerem, Roll- und Luftwiderstand und Motorleistung so bei 300km/h einspielt. Mehr geht dann eben nicht.
    Als die ersten Getriebe mit mehr als vier Gängen verbauten wurden, erreichte das Fahrzeug meistens die Höchstgeschwindigkeit nicht im höchsten Gang. Der längste Gang war zum Spritsparen bei noch „gesittet“ hohem Tempo aber zu hoch übersetzt, dass bei diesem Drehzahlbereich die Leistung zum weiteren Beschleunigen fehlte. Der Motor konnte den Gang nicht mehr „rausdrücken“. Dem Elektromotor am 1-Gang-Untersetzungsgetiebe ist das alles egal. Er gibt über seinen gesamten Drehzahlbereich fast gleichmäßig viel Leistung und Drehmoment ab. Die Konstrukteure des Stromers haben sich bestimmt ein Excel-Formular gebastelt und an den mit entsprechenden Formeln hinterlegten Eingabefeldern inform von Schiebern mit Zahlen für Fahrwiderstand, Geschwindigkeit, Fahrzeugmasse, Batteriekapazität, technisch vertretbaren Drehzahlbereich, Motorleistung und Getriebeübersetzung solange hinundher geschoben haben, bis es gepasst hat.
    Beim Stromer wird es dann ganz seltsam. Die Batterie „hat“ sowohl kWh als auch kW. Die kWh sind inzwischen klar. Die kW sind in diesem Fall die Leistung oder auch bei bekannter Spannung die höchstmögliche Stromstärke, welche der Batterie zugemutet werden kann. Oder wieviel der Batterie entnommen werden darf, ohne dass sie Schaden nimmt. Oder auch infolge inneren Widerstands eben nur rausgekitzelt werden kann. Man weis es nicht. Die der Batterie aufbördbare Leistungsentnahme möchte dann höher oder mindestens gleich hoch sein wie die installierte Leistungsfähigkeit des Elektromotors.
    Grüße Steffen


  • Es springt einem ins Auge, dass man die Stunde oben und unten gegeneinander kürzen könnte. Aber man verletzt dabei vielleicht irgendwelche mathematischen oder physikalischen Gesetze. Oder man darf mit Maßeinheiten nicht so brutal rumrechnen.

    Natürlich darf man das.


    Wie wäre es mit Mathematik? Wenn Leistung Arbeit pro Zeit ist , dann ist Arbeit einfach Leistung * Zeit W=P*t und damit kommt man auch die kw * h - je länger ich (der Motor) die Leistung bringt um so mehr Arbeit verrichtet er.


    Noch schöner - Zeit ist Arbeit durch Leitung - also habe ich eine mit einer Energie von 42 kWh gefüllte Batterie und benötige eine (konstante oder durchschnittliche) Leistung von 14 kW dann ist die Batterie (ideal) nach 3 h leer.


    Oh Arbeit und Energie - Arbeit ist der Energieunterschied vom Zeitpunkt vor der Arbeit zum Ende der Arbeit. Arbeit ist eine Prozessgröße - ein Vorgang ... Energie hingegen eine Zustandsgröße, also etwas, was sich ohne äußere Umstände nicht ändert.
    Leider haben aber Akkus die Eigenschaft sich auf Grund chem. Prozesse immer etwas selbst zu entladen - aber auch da passiert etwas, sprich es wird "Arbeit" verrichtet - und die wird am Ende durch Reibung immer das Endprodukt thermische Energie liefern.


    übrigens ... es gilt die Energieäquivalenz von 1Ws = 1Nm = 1J also die Gleichwertigkeit von elektrischer, mechanischer und thermischer Energie / Arbeit


    Eh jetzt jemand die potentielle Energie eines IONIQ auf einem 300m hohem Hügel mit dem Akkustand an der Talsohle vergleicht ... auch hier gibts immer die böse, böse Reibung und eben kein Perpetuum Mobile.

    Ioniq PHEV Style seit Juni 19
    6,63 kWp mit SolarEdge SE5k

  • Dazu passt folgender interessanter Bericht über ein riesiges Elektrotransportfahrzeug, welches tatsächlich nie geladen werden muss, weil es immer nur voll beladen ins Tal fährt und sich dabei durch Rekuperation auflädt. Im leeren Zustand reicht die Energie danach für die Rückfahrt bergauf.


    https://www.elektroauto-news.n…-e-fahrzeug-rekuperation/

    - fahre seit 13.12.16 einen Ioniq Hybrid Premium (Polar White) -