Erste Parkhäuser verbieten Einfahrt von E-Autos

  • Moin,


    da es sich hier um Gleichspannung handelt, die sich auf einem "konzentrierten Punkt" (nämlich im Akku) befindet, ist das ganze wesentlich ungefährlicher als zum Beispiel eine PV-Anlage, bei der die ganzen spannungsführenden Module über das Dach verteilt sind. Die Gefahr, beim Auto wirklich mit dieser Spannung in Berührung zu kommen (und dann auch noch mit BEIDEN Polen GLEICHZEITIG, damit auch Strom fließen kann!), ist eher theoretischer Natur.

    Und ein Sicherheitsschalter ist explizit da, um genau in so einem Moment zu funktionieren.

    Aber das ist wieder typisch German-Angst, gepaart mit Unwissenheit. :rolleyes:


    Grüße

    Torsten

    PS: Wenn es auch nur annähernd so schlimm wäre, dann dürfte man den Akku auch nicht "fluten", da er dabei explodieren könnte.

  • Da die Feuerwehr in der Regel sich auch um den Brandschutz kümmert und die Vorgaben macht ist jedenfalls klar woher so ein Verbot resultiert.

    Da beim Batteriebrand auch Säure entstehen kann ist bestimmt auch ein Grund für ein Verbot.

    Ich verweise auch gerne nochmal auf das Video der Feuerwehr Bochum wo ein Hybrid Fahrzeug brannte:

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    Hybrid (HEV) Style Modelljahr 2018

    Einmal editiert, zuletzt von Hybride ()

  • Ich bin Elektriker und auch bei der Feuerwehr. Die Spannung im Auto ist nur gefährlich, wenn beide Pole gleichzeitig berührt werden, es besteht kein Potential zur Erde wie bei einem Anschluss eines Gebäudes, da reicht es aus nur die Phase zu berühren.

    Es ist schon unwahrscheinlich aus Versehen beide Pole zu berühren, da man sich grundsätzlich von allem was orange ist fernhalten sollte und den Sicherheitsschalter bzw. Stecker gibt es ja auch noch.

    Selbst wenn die Karosserie ein Potential annimmt, passiert nichts wenn man diese berührt.


    Für die Feuerwehr spielt die Spannung auch keine "neue" Rolle, hier können die gleichen Regeln wie bei einem Gebäude angewendet werden: unter 1000V: Sprühstrahl mindestens 1m Abstand, Vollstrahl 5m Abstand über 1000V: Sprühstrahl 5m, Vollstrahl 10m. Mehr gibt's bei einem E Auto nicht zu beachten... man sollte halt zusätzlich nen Container dabei haben ;)


    Bislang spielen sich die Spannungen im Niederspannungsbereich ab (daher muss ich über die Bezeichnung Hochvolt sehr schmunzeln, aber ja, wenn man als KFZler nur max 24V gewohnt ist, dann ist das wohl so :D ). Diese ist natürlich je nach Einwirkdauer tödlich. Eine Spannung ab 50V AC oder 120V DC reicht dabei schon aus für einen tödlichen Ausgang.


    Das mit den Parkhäusern sehe ich zwiegespalten, klar brennt ein E Auto länger wegen dem Akku, aber nicht unbedingt heftiger. Das Fahrzeug muss aus dem Parkhaus raus um in ein Container versenkt zu werden. Das ist dann wohl der einzig schwierige Punkt bei E Autos.

    Atemgifte gibt es bei beiden und die Feuerwehr unterscheidet auch da nicht. Es sollte in beiden Fällen Atemschutz getragen werden.

  • Das Fahrzeug muss aus dem Parkhaus raus um in ein Container versenkt zu werden. Das ist dann wohl der einzig schwierige Punkt bei E Autos.

    stelle mir gerade das Bild vor wie die Feuerwehr mit einer Abschleppstange mit speed das Auto aus dem 3te UG einer Tiefgarage hochzieht :D


    War ja schon damals ein Spaß mit dem ADAC als im Frankfurter Airport in der 4ten Etage unser Auto (damals LPG) einen Platten (vorne Rechts) hatte und die Info man soll bitte nen kleinen Abschlepper oder Notrad mitbringen ignoriert wurde und er mit dem großen Truck vor der Einfahrt stand und meinte, können sie nicht die 4 Etage gerade runterfahren :D

    IONIQ 1.6 GDI HEV Premium (FL 2019) , Sommer/Winter: 225/45/R17/91H

  • Mal anders gefragt, was passiert, wenn ein E Auto in einer Tiefgarage, womöglich an einer tragenden Säulen Feuer fängt?

    Aufgrund der geringen Höhe des Parkdecks wird die Feuerwehr keinen Kontainer mit Wasser im Brandfall ins Parkdeck bringen können. Die Sprinkleranlage wird auch nicht viel ausrichten. Hält die Statik des Gebäudes dann auf Dauer noch stand?

    Denn wenn nicht, kann ich ein Verbot sehr wohl verstehen.

    Ist hier kein Statiker anwesend, der das Risiko besser einschätzen kann?

    Für die tragenden Bauteile der Tiefgarage ist es schon relevant, wieviel Hitze in welcher Zeit einwirkt. Zum einen wird der Beton spröde und rissig, es gibt Abplatzungen etc., zum anderen erwärmt sich der Stahl im Beton und verliert Festigkeit. Wenn man bei der Planung hohe Temperaturen in den Bauteilen erwartet, passt man das entsprechend an (Stahlsorten, Betonstärken, Hitzedämmung). Ob das bei den vorhandenen Tiefgaragen in der Hinsicht der Fall war, dass der Brand so eines E-Autos mit dickem Akku berücksichtigt wurde, wage ich mal zu bezweifeln.

    Man könnte jetzt die bestehenden Tiefgaragen nochmal nachrechnen, wielange welche Hitze zu Bauteilversagen führen würde, aber ist halt einfacher zu sperren...

    Für neuzuplanende Tiefgaragen sollte das aber mal so langsam miteinfließen, wobei m.W. noch gar keine belastbaren Daten aus Feuerungsversuchen vorliegen...

    Wir brauchen mehr Forschung!

    ioniq style hev platinum silver seit 17.08.2017 :thumbsup: